
Etwas war falsch beim Naturschutzerlebnistag am 12. Mai auf dem Schulacker: Es hagelte, und ein Schneemann zierte den Rand des Feldes. Haben wir uns im Datum geirrt? Nein, das Wetter hatten wir wohl den Eisheiligen zu verdanken, und den Schneemann dem diesjährigen Wildscheuchenwettbewerb.
Insgesamt zwölf phantasievolle Wildscheuchen prangen nun rund um den Schulacker und werden zukünftig dafür sorgen, dass Wildschweine, Rotwild, Rehe, Hasen und Vögel uns nicht um die Erträge der mühevollen Aussaat von Hafer, Gerste und Kartoffeln bringen.
Beate Illbruck begrüßte die Gäste, die den Eisheiligen gute Laune und wetterfeste Kleidung entgegenzusetzen hatten. Peter Gwiasda gab im Anschluss einige Erläuterungen zur Entwicklung des Schulackers ab. Mit dem Ziel der „Biodiversität“ wurde in den letzten Monaten und Jahren nicht nur der Acker selbst bewirtschaftet, sondern es wurden zahlreiche Arten von Bäumen und Sträuchern gepflanzt, die die Anhöhe „Am Bügel“ zunehmend in ein Naturparadies verwandeln werden. Hier wurde ausdrücklich auch der Gemeinde gedankt, die die Anpflanzungen tatkräftig durch Mitarbeiter des Bauhofs unterstützen ließ. Den Dank gab Bürgermeister Gregor Sommer gern an die Mitglieder des Schulackervereins und an die Familie Etzel zurück, welche mit ihrem Engagement den Schulkindern ein einmaliges Naturerlebnis ermöglichen.
Nun zum Höhepunkt des Tages, dem Vogel- … äh … Wildscheuchenwettbewerb. An den neuen Begriff mussten sich viele erst gewöhnen, aber tatsächlich sollen die Scheuchen nicht in erster Linie Vögel vertreiben, sondern beispielsweise auch Wildschweine davon abhalten, die gesetzten Kartoffeln wieder auszugraben. Während sich viele Gäste mit Kaffee und Kuchen stärkten, begutachtete die Jury – bestehend aus den drei Lehrerinnen Frau Hilligen, Frau von Irmer und Frau Kitzmüller – jede Wildscheuche aus der Nähe. Die Kriterien der Begutachtung waren erstens die Nutzung von Naturmaterialien, zweitens die Abschreckung durch Flatterndes oder Lärmendes und drittens die Originalität. Je Kriterium gab es drei Punkte zu vergeben, in Summe also maximal neun.
Vorweg sei gesagt - alle zwölf Scheuchen wurden mit ungeheurem Ideenreichtum und viel Mühe erstellt. Daher erhielten auch alle Kinder eine Tomatenpflanze für den heimischen Garten als Preis. Platz vier ging dann an eine freundliche Wildscheuche mit Tirolerhut, Platz drei an ein riesiges Gemeinschaftsprodukt eines Kindergeburtstages mit Sonnenblumengesicht. Der Kampf um den ersten Platz war knapp, aber schließlich belegte eine Scheuche in Form eines Anglers, liebevoll ausgestaltet mit einer Krähe auf der Schulter, einem Spinnennetz unter dem Arm und einem Fisch mit Schuppen aus funkelnden Blechdeckeln den zweiten Platz. Die Kinder des zweiten und dritten Platzes erhielten als Preis eine 10er Karte für das Wehrheimer Freibad. Den ersten Platz und damit die Dauerkarte sicherten sich jedoch verdient – tata – die Erbauer des Schneemanns!
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