Erster Einsatz auf dem Schulacker für die ersten Klassen

Auf diesen Moment haben viele Schüler der Limesschule schon seit Ende der Osterferien sehnsüchtig gewartet: Sie durften endlich zum ersten Mal auf ihren geliebten Schulacker. Alle ersten Klassen der Limesschule sowie die Vorklasse sind somit nicht nur das erste Mal in dieser Saison, sondern überhaupt im Klassenverband das erste Mal auf dem Schulacker, um dort mit den ersten Arbeiten zu beginnen.

 

Zwar hatte eine Klasse kürzlich schon einen Besuch auf dem Schulackergelände, aber nicht um dort zu graben und zu säen, sondern um die Nistkästen zu inspizieren. Und in den meisten Nistkästen sei schon Leben eingekehrt, berichteten die Kinder aufgeregt.

 

Diese Woche aber nun geht es darum, dem Acker wieder Leben einzuhauchen, indem mit der Aussaat von Sommergerste, Hafer und Sonnenblumen begonnen wird. Den Anfang machte am Dienstag die Klasse 1c, die Klasse 1b war gestern dran und hatte besonderes Glück: Besseres Wetter mit strahlendem Sonnenschein konnten sich für ihren ersten Einsatz auf dem Schulacker nicht aussuchen. Es folgen die Klasse 1d, 1 a und die Vorklasse. Es sei zwar schon Mitte April, aber trotzdem habe das alte Kinderlied „Im Märzen der Bauer die Rößlein anspannt“ noch immer Bestand, meinte Bauer Paul Erich Etzel zur Begrüßung. Und wie sich herausstellte, mag das Lied zwar inhaltlich noch Bestand haben, denn tatsächlich wurde bereits vor dem ersten Arbeitseinsatz der Kinder das Feld von Werner Etzel mit Pflug und Egge vorbereitet, damit die Samen auch gute Bedingungen vorfinden. Aber beim Singen stellte sich schnell heraus, dass das alte Kinderlied offenbar nicht mehr Bestandteil des Allgemeinwissens ist, denn keiner war wirklich textsicher. Aber darauf kommt es diese Woche auch gar nicht an.

 

Viel interessanter für die Kinder war es, zunächst überhaupt zu lernen, welches Getreide hier denn angebaut werden soll und wofür es dann nach der Ernte verwendet wird. Dass Gerste für Bier verwendet wird, fanden die Kinder dabei weit weniger spannend, als den Hafer zu begutachten, den die Kinder in Form von Müsli viel besser kennen als in ungeerntetem Zustand. Daher hatte Bauer Etzel ein paar getrocknete Exemplare mitgebracht. „Die Haferkörner wachsen an Rispen und erst wenn sie aus diesen herausgelöst sind, kann man sie zu Haferflocken quetschen“, erklärte der Landwirt. Schließlich sollen die Kinder verstehen, wie aus dem Saatgut eine Nutzpflanze und aus ihr ein vollwertiges Nahrungsmittel wird.

 

Bis Freitag wird die Aussaat wohl beendet sein, dann folgt das Setzen von Topinambur, bevor es in der zweiten Maiwoche ans Setzen der Kartoffeln gehen wird. Die Kartoffel ist die Leitpflanze auf dem Schulacker und jedes Jahr großes Thema in den zweiten und dritten Klassen.

 

Doch bis das soweit ist, muss erst einmal der Getreidesamen in die Erde. In kleineren Gruppen durften die Kinder wie zu Urväterzeiten den Samen in hohem Bogen per Hand gleichmäßig aufs Feld bringen. Gar nicht so einfach, wie sich herausstellte. Während Bauer Etzel das den Kindern geduldig ein ums andere Mal zeigte, erklärte Michaela Fischer, wie die Körner in die Erde eingearbeitet wird. „Damit die Vögel sie uns nicht alle sofort wieder wegfuttern“, erklärte Fischer, die eine der Haupt-Aktiven des Schulackervereins auf dem Acker ist und die Schüler und Lehrer regelmäßig begleitet und anleitet. 

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