Naturerlebnistag auf dem Schulacker

„Was die Erde braucht. ist eine Menschheit, die sie nicht länger als Supermarkt, sondern als Heimat betrachtet.“ Mit diesem Zitat des bekannten französischen Fotografen, Journalisten, Umweltschützers und Philosophen Yann Arthus-Bertrand begrüßte Beate Illbruck, Vorsitzende des Schulackervereins, die Besucher des Naturerlebnistages auf dem Schulacker.

 Dieser achtsame Umgang mit der kostbaren Ressource Erde und der eindringliche Appell zur Nachhaltigkeit seien passend zum Schulackerprojekt, das den Kindern die Wertschätzung für alles, was wächst und lebt, näherbringe. Dass das Langzeitprojekt Schulacker sich im Laufe der Jahre stetig weiter entwickelte, liege vor allem an der guten Zusammenarbeit der Aktiven mit dem Lehrerkollegium der Limesschule, betonte auch Schulleiterin Katharina Lommel-Mank. Sie genieße jedes Mal die entspannte Atmosphäre bei den Veranstaltungen hier oben auf dem Wehrheimer Hausberg „Bügel“, versicherte die Schulleiterin. Und sie sei jedes Mal aufs Neue begeistert, mit welch kreativen Ideen die Kinder sich mit den verschiedenen Kunstprojekten, die den Naturerlebnistag jedes Jahr bereicherten, einbringen.

 

Diesmal waren die Kinder aufgefordert, „etwas Flatterndes“ an einer zwischen den Bäumen am Ackerrand aufgespannten Leine anzubringen. „So könnt ihr eure persönlichen Spuren auf dem Acker hinterlassen“, hatte Illbruck ermuntert, nicht nur am Naturerlebnistag selbst, sondern gern auch im Laufe des Jahres bei weiteren Ausflügen zu ihrem Acker weitere „Spuren“ an der Leine zu befestigen. Einzige Bedingung: Es sollten Naturmaterialien verwendet werden.

 

Manche Kinder hatten im Vorfeld sogar im Klassenverband solche kreativen „Spuren“ hergestellt. In diesem Zusammenhang lobte Lommel-Mank ganz besonders den „Nähmeister“ der Klasse 3c, Till Kühne. Er habe ganz allein alle Wimpel zu einer Girlande zusammengenäht. Dass er dann aber als Einziger aus seiner Klasse beim Naturerlebnistag war, sei sehr schade, fand Lommel-Mank. Zum Glück hatte Till Hilfe durch seine beiden Schwestern, um die mehrere Meter lange Girlande aufzuspannen.

 

Auch einige andere Kinder verewigten sich mit zum Teil selbstgebastelten Kunstwerken. So hatte beispielsweise Lara (Klasse 1a) mit ihrer Familie zusammen ein Holzperlenherz gebastelt, an dem eine Schnur mit vielen verwitterten Holzstücken angebracht war. Viktor (Klasse 2d) hingegen hatte zunächst etwas aus Plastik mitgebracht und sich deshalb spontan entschieden, das wieder mit nach Hause zu nehmen und stattdessen „Monster“-Socken aufzuhängen. Ob sich die Vögel davon allerdings tatsächlich vom frisch eingesäten Hafer auf dem Schulacker vertreiben lassen, muss sich erst noch herausstellen. Denn die ersten Klassen hatten erst wenige Tage zuvor den Hafer ausgesät. Auch Kartoffeln sollen nach der einjährigen Pause wieder angebaut werden, kündigten Lommel-Mank und Illbruck an. So schön der Acker als Blühwiese im vergangenen Jahr auch ausgeschaut habe, ohne Kartoffeln auf dem Schulacker gehe es einfach nicht, haben die Lehrkräfte festgestellt. Auf die bunt blühenden Kräuter und Blumen als „Bienenweide“ wollte man aber auch nicht völlig verzichten, erklärte Michaela Fischer und hatte einen großen Sack unter anderem mit Phacelia-Samen mitgebracht.Auch Sonnenblumensamen brachte Öko-Landwirt Paul-Erich Etzel, der vor rund 18 Jahren den Acker für das Schulprojekt gestiftet hat, mit einigen Kindern zusammen aus.

 

Nach getaner Arbeit nahmen viele Familien gern auf der von Patrick Puddig neu restaurierten Sitzgruppe Platz, um die leckeren Kuchenkreationen zu genießen, die wieder von einigen Aktiven des Schulackervereins angeboten wurden. „Schulacker zum Schmecken“, lud Illbruck ein. Schulacker zum Schmecken wird es auch bei der Kräuterexkursion am Mittwoch, 23. Mai, um 19 Uhr geben. Los geht es unter der fachkundigen Leitung von Regine Ebert, die in Obernhain eine Kräuterschule betreibt, vom Kindergarten Am Bügel aus mit Ziel Schulacker. Bereits unterwegs wollen die Teilnehmer am Wegesrand nach Wildkräutern suchen und von der Kräuterexpertin viel über die Heilkraft, Verwendung und die Zubereitung für schmackhafte Speisen erfahren. 

Ingrid Schmah-Albert

Kommentar schreiben

Kommentare: 0