Vor geraumer Zeit hatte der Vorstand des Schulacker Vereins beschlossen, dass der schöne Aussichtsplatz auf dem Bügel einen neuen Sitzplatz braucht.
Nicht irgendeinen. Einen richtig schönen, auf dem alle nach Herzenslust lümmeln können. Das heißt eine breite Bank auf der wenigstens drei Personen Platz haben.
Nun, wer den Boden bearbeitet, der muss nicht auch automatisch Bänke bauen können, also hat der Vorstand beschlossen, diese Bank kauft der Verein.
Bei den Sozialen Diensten aus Schotten war die Bank aus heimischen Hölzern schnell bestellt und gebaut. Für die Sozialen Dienste spricht die Ausrichtung, denn sie kümmert sich um Teilhabe für Menschen mit und ohne Behinderung.
Vergangene Woche kam dann der Anruf, die Bank ist fertig zum Abholen.
Schotten- kann ja so weit nicht sein, war der erste Gedanke. Über die Autobahn geht’s auch normalerweise recht fix, wäre da nicht der Anhänger, den sich Beate und Lutz Illbruck noch ans Auto hängen mussten, um die neue „Chiller-Bank“ ins Apfeldorf zu bringen.
Der erste Eindruck? Ein Prachtstück! Aber: Upps, ganz schön sperrig. Durch die Werkstatt-Tür passte sie noch gerade so. Doch dann war’s ein bisschen wie beim guten alten Tetris-Spiel. Wie rum passt die überbreite, große Bank auf den kleinen Kipplaster? Direkt drauf? Geht nicht. Dann also hochkant? Nee, funktioniert auch nicht? Etwa auf die Sitzfläche? Nein, auch dafür zu groß und würde über den Anhänger hinaus ragen.
Was nun? Drei Mann, perfektes Augenmaß und zugegeben, einige Versuche später, die Bank liegt. Auf der Seite und wirklich jeden Millimeter ausnutzend, fixierte sie so dann ein riesiger Spanngurt.
Über 100 Kilogramm bringt das gute Stück auf die Waage. Dass sie dabei dennoch auf der Fahrt bei jedem Schlagloch eine ungemeine Eigendynamik entwickelte, machte die Fahrt zum reinsten Abenteuer.
Und so mussten Beate und Lutz Illbruck wahrlich häufiger anhalten, um alles wieder festzustellen, dass diese überaus agile Holzbank auf der Ladefläche bleibt und sich nicht im nächsten Graben selbstständig macht.
Durch Schneelandschaft und im Schneckentempo, (an Autobahn war mit dieser Fracht nicht zu denken), ging es dann vorbei am winterlich weißen Hoherodskopf zurück nach Hause.
Acht Stunden und gefühlte 200 Schlaglöcher später steht sie nun warm und trocken in der Schwalbenscheune auf dem Bio-Hof Etzel und wartet darauf, ihren künftigen Heimatstandort auf dem Bügel am Schulacker zu beziehen.
Wer Lust und Zeit hat, schon mal Probe zu sitzen, oder den Verein gerne kennen lernen möchte, der ist für den Samstag, 4. März, um 11 Uhr herzlich eingeladen beim Aufstellen am Schulacker zu helfen. Dann gibt’s bestimmt auch die Gelegenheit das erste Mal Platz zu nehmen und die tolle Aussicht auf dieser mega Bank zu genießen.
Einfach hinkommen oder beim Vorstand melden.
Durch die Werkstatt-Tür passte die Bank noch gerade so...
Wie passt so eine große Bank auf den kleinen Anhänger?Die Aufgabe erinnert an Tetris spielen.
So könnte es am Ende passen.
So rum wird's auf jeden Fall nichts mit dem Aufladen...
Durch die Schneelandschaft...
...ging es dann endlich nach Wehrheim.